Wenn der Kommentar der Bundesregierung dazu nur ist, dass Israel das Recht zur Selbstverteidung hat und nur vielleicht ein bisschen mehr Rücksicht auf Zivilisten nehmen könnte und Steinmeier dann von sich gibt : "Für die einseitige Aufkündigung der Waffenruhe mit Israel durch die Hamas fehlt der Bundesregierung jedes Verständnis" (quelle jeweils), ist das meiner Meinung nach beschämend im Hintergrund der Deutschen Geschichte und im Widerspruch zu den Menschenrechten. Denn wenn alle Menschen gleich viel Wert sind und das Recht auf Leben haben, darf nicht die Kollektivstrafe von 1.5 Millionen Menschen, die hungern und frieren müssen, die eingesperrt sind und keinen Zugang zu medizinischer Versorgung haben, geduldet werden. Dann darf man nicht von einer Waffenruhe mit den Palästinensern reden, denn es war immer nur Gaza nicht mehr besetzt sondern belagert. In der Westbank ist Israel weiterhin Besatzer und Besiedler.
Natürlich sind die Qassam-Raketen schlimm.
Aber nicht verhältnismäßig.
Durch ca. 5000 Qassams sind seit 2004 insgesamt 16 Israelis getötet worden. (Quelle: Jewish Voice for Peace) Durch 30 Israelische Raketen allein heute sind mindestens 195 Palästinenser getötet worden.
Ich will auf keinen Fall die Gewalt der Hamas-Brigaden, Islamisch Dschihad etc. rechtfertigen oder verteidigen. Aber die dauerhafte Unterdrückung der Palästinenser macht sie gut nachvollziehbar.
Sehr wütend macht mich auch die sehr unausgewogene Berichterstattung in den deutschen Medien. Man kann einfach nicht von einem einseitigen Bruch der Waffenruhe sprechen. Denn auch wenn man die Blockade Gazas ausser acht läßt, wurden seit dem die Waffenruhe bröckelig geworden ist 5 Palästinenser und kein Israeli getötet.
Wer sich für den Konflikt interessiert kann als Alternative bzw. zusätzlich zu den deutschen Medien Al Jazeera und Haaretz lesen, da hat man sowohl nen arabischen als auch nen direkt jüdischen Eindruck der Ereignisse. (Wenn auch in Englisch)